SRG möchte die Regionen stärken

Nach dem klaren Nein zur No-Billag-Initiative kann sich die SRG Zentralschweiz nicht auf den Lorbeeren ausruhen, wie ihr Präsident, Niklaus Zeier, anlässlich der Delegiertenversammlung in Stans erklärte: «Wir müssen weiterhin den Dialog führen und dürfen uns jetzt nicht in den Elfenbeinturm zurückziehen!»

Vor einem Jahr hätte kaum jemand erwartet, dass die damals sehr populäre No-Billag-Initiative in allen Zentralschweizer Ständen abgelehnt wird. Umso freudiger und gelöster konnten die über 100 Delegierte und Gäste, darunter die Nidwaldner Frau Landammann Yvonne von Deschwanden und der Zuger Ständerat Joachim Eder, an der 64. Delegiertenversammlung in Oberdorf-Stans die kurze Traktandenliste hinter sich bringen und Pläne und Ideen für die Zukunft schmieden. Denn neue Herausforderungen wie die Übergangskonzession und das neue Mediengesetz stehen bereits vor der Türe.

Trägerschaft breiter abstützen

Eine wichtige Rolle soll auch künftig die regionale Verankerung der Mediengesellschaft als Verein sein. Trotz Sparprogramm und Kostendruck – «das Regionaljournal wird eher weiter aus- als abgebaut», erklärte SRG Deutschschweiz-Präsident Andreas Schefer auf dem Podium und SRG SSR-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina betonte via Videobotschaft: «Der föderalistische Aufbau und die Vereinsstruktur bleiben ein zentrales Element der SRG.» Allerdings sucht man Wege, die Trägerschaft noch breiter abzustützen.

Das gleiche gilt für das Unternehmen SRF: Auch hier wird eine breite Ausrichtung angestrebt. Der Fokus wird auf die Jungen, mehr Swissness in der Unterhaltung und den digitalen Wandel gelegt. Für Medienwissenschaftler Linards Udris von der Universität Zürich ist dies der richtige Weg: «Es braucht eine Stärkung aller Ebenen. Die SRG muss eine gewisse Grösse haben, um ihre Aufgaben zu erfüllen.»

Dieser Ansicht ist auch Präsident Niklaus Zeier und ruft die Sektionen auf, die Veranstaltungen zu öffnen: «Es ist wichtig, dass wir den Dialog mit der Öffentlichkeit führen, damit sich alle interessierten Kreise einbringen können.»

Zum Abschluss der spannenden Ausführungen gab Major Patrick Dégallier einen Einblick ins Ausbildungszentrum Swissint und der schweizerischen Friedensförderung. Der ehemalige UNO-Militärbeobachter vermittelte nicht nur Theorie sondern öffnete auch Baracken und Anlagen, wie sie von der Schweiz im Ausland betrieben werden, und spickte seine Erklärungen mit zahlreichen persönlichen Erlebnissen.

Das Interview mit SRG SSR-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina, das SRF TV-Korrespondent Raphael Prinz einige Tage vor der Versammlung mit Jean-Michel Cina geführt hat, kann online nachgeschaut werden.

Das Foto zeigt die Versammlung mit Präsident Niklaus Zeier am Rednerpult. Copyright: SRG Zentralschweiz/Sibylle Kathriner. Die weiteren Fotos der Versammlung sehen Sie sich auf Facebook an.

Lesen Sie auch den Bericht über die Delegiertenversammlung von Romano Cuonz in der Nidwaldner Zeitung von Montag, 30. April 2018.

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