«G&G»-Serie: Kunstmuseum Luzern

Über 1100 Museen setzen sich tagtäglich dafür ein, Kulturgüter zu bewahren, auszustellen und bekannt zu machen. Davon zeigen fast 200 Museen ausschliesslich Kunst. «G&G» porträtiert in einer neunteiligen Serie Schweizer Kunsthäuser und deren Direktionen.

Und das sind die 9 Kunsthäuser, die SRF porträtiert:

  1. Kunstmuseum Basel – Dr. Josef Helfenstein. Seit 2016 leitet der gebürtige Luzerner das Kunstmuseum Basel, eines der ältesten, öffentlich zugänglichen Kunstmuseen der Welt. Der 62-Jährige ist ein Arbeitstier par excellence und verlangt von seinen 200 Mitarbeitenden viel Einsatz. Der Vater zweier erwachsener Kinder liebt seinen Job als Museumsdirektor, nervt sich aber, wenn Managementaufgaben Überhand nehmen und für die Kunst zu wenig Zeit bleibt.
  2. Zentrum Paul Klee und Kunstmuseum Bern – Dr. Nina Zimmer. Die gebürtige Münchnerin weibelt schon seit 2006 im Schweizer Museumswesen. Erst am Kunstmuseum Basel als Konservatorin und seit drei Jahren als Direktorin des Zentrum Paul und Klee und des Kunstmuseum Bern. So eine Doppelfunktion ist nicht immer einfach, doch die 46-Jährige lebt für die Kunst und leitet deswegen gerne zwei Häuser.
  3. Kunstmuseum Luzern – Fanni Fetzer. Die Bündnerin ist die Quereinsteigerin unter den Museumsdirektorinnen und -direktoren. Sie hat zu Beginn ihrer beruflichen Karriere als Journalistin gearbeitet. Mitte der 2000er-Jahre wechselt Fanni Fetzer schliesslich in die Museumswelt. Seit 2011 leitet sie das Kunstmuseum Luzern. Die 45-Jährige ist ein totaler Augenmensch. Für sie hat jedes Bild eine Metaebene, die eine Aussage transportiert, die auf den ersten Blick nicht zu sehen ist.
  4. Bündner Kunstmuseum – Dr. Nicole Seeberger und Stephan Kunz. Die Zugerin und der Aargauer führen seit zwei Jahren zusammen das Bündner Kunstmuseum in Chur. Dr. Nicole Seeberger kümmert sich um die administrative und kommunikative Leitung und verantwortet das Archiv. Stephan Kunz ist künstlerischer Leiter und für die Kuration neuer Ausstellungen zuständig. Querelen untereinander gibt es kaum, jeder hat seinen klar definierten Aufgabenbereich. Gemeinsam wollen sie nur eins: die Kunst der Gesellschaft näherbringen.
  5. Aargauer Kunsthaus – Madeleine Schuppli. Schon seit zwölf Jahren leitet Madeleine Schuppli, 54, das Aargauer Kunsthaus, ein Museum mit einer der bedeutendsten Sammlungen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die gebürtige Zürcherin lebt für ihren Beruf. Sie pflegt enge Freundschaften mit Künstlerinnen und Künstlern und besucht auch gerne in ihrer Freizeit Museen. Eine Work-Life-Balance im klassischen Sinn hat sie nicht. Bei ihr verschwimmen die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem.
  6. Musée d'art et histoire – Verena Villiger. Die 62-Jährige leitet seit 2009 das «Musée d'art et histoire» in Freiburg. Ende Jahr tritt sie als Direktorin zurück und geht in Pension. Damit geht ihre fast 30-jährige Museumskarriere zu Ende. Sie wird den täglichen Austausch mit ihren Mitarbeitenden vermissen, aber die Probleme drumherum – wie für neue Gelder zu kämpfen – so gar nicht. Die gebürtige Züricherin will aber auf jeden Fall auch danach noch künstlerisch tätig sein. Inwiefern entschiedet sie erst im neuen Jahr.
  7. Museo d'arte della Svizzera italiana – Dr. Tobia Bezzola. Er ist der Philosoph unter den Schweizer Museumsdirektorinnen und -direktoren. Tobia Bezzola, 58, hat in diesem Fach promoviert und erst danach den musealen Weg eingeschlagen. Nach Jahren als freier Kurator am Kunsthaus Zürich leitete er von 2013 bis 2018 das Museum Folkwang in Essen. Danach wurde er Direktor in Lugano. Sein Führungsstil ist für die Tessiner gewöhnungsbedürftig: weniger Italianità, mehr Autorität. Schon als Kind kommt er durch seine Künstlereltern mit Museen in Berührung. Deshalb fühlt er sich in diesen so wohl wie sich ein Schreiner in seiner Schreinerei fühlt.
  8. Musée d’art et d’histoire – Jean-Yves Marin. Das Musée d’art et d’histoire ist das imposanteste öffentliche Gebäude in Genf. Mit 7000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist es eines der grössten Museen der Schweiz. Es ist nicht nur ein Museum für Kunst, sondern auch für Geschichte. Das lässt das Herz des ursprünglichen Archäologen Jean-Yves Marin höherschlagen. Doch bald ist auch seine Zeit hier Geschichte: Nach zehn Jahren als Direktor geht Marin Ende Oktober in Pension. Seiner Leidenschaft für Museen wird er aber auch dann noch nachgehen.
  9. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Genf – Lionel Bovier. Seit drei Jahren ist Lionel Bovier Direktor des Mamco – des Musée d’art moderne et contemporain in Genf. Was Lionel Bovier besonders wichtig ist: Das Mamco stellt nicht nur Kunst aus. Es ist selbst ein Kunstobjekt. Die Hallen, Mauern und Gänge des Industriegebäudes sind gespickt von zahlreichen kleineren und grösseren Kunstwerken. So wird beispielsweise bereits der Gang in die Garderoben zum Kunsterlebnis.

Ausstrahlung Ab Dienstag, 8. Oktober 2019, 18.40 Uhr, SRF 1

Alle Sendungen von «Glanz & Gloria» sind auf der Webseite von SRF.

Im Bild das Logo der Sendung. Copyright: SRF

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