«DOK»: Wettkampf der Spitäler mit dem Kantonsspital Nidwalden
Jedem Tal sein Spital. Das war über Jahrzehnte das Motto der Schweizer Spitalplanung. Doch diese Zeiten sind vorbei. Die Spitäler sind unter Druck, ihnen geht das Geld aus. Zehn Prozent der Spitäler haben zu wenig Eigenmittel, um längerfristig zu bestehen. Wollen Spitäler mehr Eigenmittel, brauchen sie genügend Patientinnen und Patienten. Denn die Krankenhäuser sind seit Jahren einem Wettbewerb ausgesetzt.
Spitäler mit Defizit müssen entweder vom Kanton mit Millionen gerettet werden, ihr Angebot herunterfahren – oder dann schliessen. Haben Regionalspitäler überhaupt eine Zukunft? «DOK» zeichnet im ersten Teil exemplarisch die Vorgänge in den Kantonen St. Gallen und Baselland nach. Im Baselbiet wurde das Spital Laufen geschlossen. Der Kanton St. Gallen hat entschieden, vier seiner neun Spitäler zu schliessen.
Der zweite Teil des Films dokumentiert die Veränderungen im Kantonsspital Nidwalden. Ein Regionalspital, das sein Angebot auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten ausrichtet – mit Erfolg. Da gilt es, die Wünsche der Kundinnen und Kunden zu erfüllen. Medizinische Qualität allein reicht heute nicht mehr, um in Zukunft zu bestehen, ist der Nidwaldner Spitaldirektor Urs Baumberger überzeugt. Dieser Wettbewerb bringt die Spitallandschaft in Bewegung. Spitäler richten ihre Strategie neu aus, indem sie die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellen. Der Dokumentarfilm zeigt die Folgen dieser Entwicklung: Spitäler investieren mehr ins Marketing, in besseres Essen und mehr Komfort.
Die Filmautoren haben Patientinnen und Patienten begleitet, Lokalpolitikerinnen getroffen und Spitaldirektoren sowie Ärztinnen befragt. Sie dokumentieren Ängste und Sorgen der Menschen in den Regionen, die ein Spital verlieren. Gemeindepräsidenten bangen um die Attraktivität ihrer Gemeinde, um hochqualifizierte Arbeitsplätze und fühlen sich von den Zentren im Stich gelassen.
Beide Teile können auf SRF News nachgeschaut werden.
Foto: Business Suite im Spital Nidwalden. Copyright: SRF
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