Bericht des Präsidenten Niklaus Zeier

Ein historischer Entscheid

Der 4. März 2018 wird als historisches Datum in die Geschichte der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR eingehen. Mit 71.6 Prozent an Nein-Stimmen lehnten die Stimmberechtigten die extreme «No-Billag-Initiative» ab, welche der SRG SSR sowie 34 privaten Radio- und TV-Sendern die Gebühren entziehen wollte. Bei einem Ja hätte die 1931 gegründete SRG SSR mit all ihren Angeboten liquidiert werden müssen.

Dieses Szenario lehnten die Stimmberechtigten aller 26 Kantone ab, so auch unsere sechs Zentralschweizer Kantone: Luzern (71.6%), Uri (69.9%), Obwalden (69%), Zug (67.9%), Nidwalden (67.5%), Schwyz (62.4%). Ein erfreuliches Resultat, das auch dank dem grossen Einsatz unserer Sektionen in den jeweiligen Kantonen zustande kam. In der vielfältigen und kreativen Kampagnenarbeit entstanden mit Parteien und Gruppierungen aus Kultur, Volkskultur und Sport Netzwerke, die uns auch in Zukunft dienen werden. An dieser Stelle möchte ich allen kantonale Komitees für ihr grosses und erfolgreiches Engagement herzlich danken.

Historisch war der «No-Billag-Entscheid» auch darum, weil es das erste Mal in der Geschichte war, dass ein Land an der Urne über den Bestand und die Finanzierung des öffentlichen und privaten Radio- und Fernsehangebots entscheiden konnte.

Im vergangenen Jahr versuchte die SRG Zentralschweiz mit Veranstaltungen auf regionaler und kantonaler Ebene auf die Leistungen der SRG zu verweisen und den Diskurs über den audiovisuellen Service public zu führen. Dabei ragten drei regionale Veranstaltungen hervor. Anfang Juni fand in Luzern die «Nacht der Korrespondenten» statt. Auslandkorrespondentinnen und -korrespondenten gaben einem zahlreichen, interessierten Publikum Einblicke in ihren Alltag bei der Auslandberichterstattung. Mitte Juli strömten Hunderte von Filminteressierten ins KKL Luzern. Sie spielten im Tatort «Musik stirbt zuletzt» als Statisten mit und erlebten einen Einblick in die Fernsehfilmarbeit von SRF. Im September lud die SRG Zentralschweiz im Rahmen von «Stans lacht» zu einem Podium nach Stans ein. Erfahrene und junge Comedians diskutierten über den Stellenwert von Comedy im Programm von SRF.

Der Dialog mit der Politik und der Zivilgesellschaft war einer der Schlüssel zum Erfolg vom 4. März. Es ist daher richtig und wichtig, dass die SRG Zentralschweiz mit ihren sechs Sektionen diesen Dialog weiter intensiv führt, ganz im Sinn unseres Slogans «Unser Engagement ist Programm».