Inhalt (Programmbeobachtung)
5 Fragen an Olivier Dolder, Leiter Ressort Inhalt
1. Anfang Jahr gab es gleich 2 Programmbeobachtungen, eine betraf die Kulturberichterstattung im Regionaljournal Zentralschweiz, die andere die digitale Auffindbarkeit von News aus der Region. Was haben die Beobachterinnen und Beobachter festgestellt? Die Beobachter:innen fanden auch in der Corona-Zeit beim gezielten Zuhören eine grosse Vielfalt an spannenden, überraschenden und lehrreichen Kulturbeiträgen im Regionaljournal Zentralschweiz. Gelobt wurde auch das Bemühen, alle Zentralschweizer Kantone zu berücksichtigen. Das Regi-Team wurde zu dem ermuntert, weiterhin einen möglichst weiten Kulturbegriff zu pflegen.
Das Urteil über regionale Online-Berichterstattung von SRF fiel hingegen skeptisch aus. Der Rückzug aus dem lokalen und regionalen Raum erachteten die Beobachter:innen aus der Zentralschweiz und von vier anderen Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz als problematisch. Die detaillierten Berichte sowie ein Video dazu finden sich hier.
2. Der Dialog mit den Sektionen und mit SRF ist beim Ressort Inhalt zentral. Gibt es einen Trick, den Du anwendest, um den Dialog auch während der Pandemie aufrecht zu erhalten? Der Trick ist ziemlich simpel und heisst «in Kontakt bleiben». Das Kommunikationsinstrument ist dabei in Abhängigkeit der Fallzahlen zu wählen.
3. Das Organisieren einer Beobachtung ist langwierig – weil die Kerngruppe bei jeder Beobachtung interessierte Mitglieder, externe Expert:innen und manchmal die anderen Mitgliedgesellschaften mit einbezieht. Lohnt sich der Aufwand mit einem erweiterten Kreis von Programmbeobachtenden? Bringen diese den erhofften Mehrwert? Der Aufwand lohnt sich auf alle Fälle. Zum einen bringen Externe andere Perspektiven mit ein; die Beobachtungsqualität steigt dadurch. Zum anderen ist die Programmbeobachtung ein exzellentes Instrument, das Netzwerk zu erweitern. Expert:innen lernen durch die Programmbeobachtung die SRG kennen und verstehen.
4. Das Ressort Inhalt findet jedes Jahr teilweise auch sehr aktuell Themen für die Beobachtung. Wer überlegt sich diese Themen? Die Beobachtungsthemen stammen in der Regel von den 5 fixen Programmbeobachter:innen und mir. Jeweils im Herbst legen wir gemeinsam die Themen für das kommende Jahr fest – immer nach Rücksprache mit den Programmschaffenden. Eine Programmbeobachtung ergibt ja nur dann Sinn, wenn sich die Sendungsmacher:innen für das Resultat interessieren. Das Jahresprogramm passen wir aber an, wenn sich aufgrund der Aktualität eine andere Beobachtung aufdrängt. So haben wir beispielswiese im Frühling 2020 kurzerhand die Corona-Berichterstattung des Regionaljournals Zentralschweiz begleitet. Hier geht es zum Bericht.
Und: Alle sind eingeladen, Ideen für Programmbeobachtungen einzugeben. Es würde uns sehr freuen, einmal eine Idee «von Aussen» aufnehmen zu können. Auf der Website und mittels Newsletter laden wir dazu ein. Leider hat bisher noch niemand einen Vorschlag eingereicht. Ich denke, wir müssen unser Angebot noch besser bekannt machen.
«Expert:innen lernen durch die Programmbeobachtung die SRG kennen und verstehen. Ich musste jedoch lernen, dass das Bedürfnis zur punktuellen Mitwirkung bei den Mitgliedern nicht sehr gross ist. Oder sagen wir einmal: noch nicht.»
5. Du bist seit 4 Jahren Leiter des Ressorts und hast in dieser Zeit die Programmbeobachtung der SRG Zentralschweiz erneuert. Zeit, Bilanz zu ziehen: Was läuft gut, was müsste anders sein? Bewährt hat sich, dass wir nun jede Prorammbeobachtung individuell konzipieren. Je nach Thema legen wir die Dauer der Beobachtungsperiode, die angewandte Methodik und die Anzahl der Beobachter:innen fest. Wir konnten in den letzten vier Jahren so sehr spannende, unterschiedliche und vor allem für das SRF nützliche Beobachtungen durchführen – vom Tagesfeedback einer Person bis hin zur mehrwöchigen Wahlbeobachtung mit Kantonsrätinnen und Kantonsräten.
Die Kehrseite der Medaille: Wir Programmbeobachterinnen und Programmbeobachter mussten viel arbeiten. Deshalb sind wir nun dran, das Team aufzustocken. Damit können alle mit gutem Gewissen auch einmal aussetzen und wir haben dennoch genügend Personen, die mitbeobachten. Als ich mein Amt antrat, war ich überzeugt, dass sich regelmässig SRG-Mitglieder melden würden, um bei einzelnen Beobachtungen mitzuwirken. Die fixen Programmbeobachter:innen hätten so entlastet werden können. Ich musste jedoch lernen, dass das Bedürfnis zur punktuellen Mitwirkung bei den Mitgliedern nicht sehr gross ist. Oder sagen wir einmal: noch nicht. Ich sehe es nämlich als meine Aufgabe an, die Beobachtung so attraktiv zu machen, dass sich das noch ändert.
Magst Du lieber...
... «Diskothek im 2» oder «Knack und Nuss»? «Diskothek im 2» – wobei ich zugeben muss, dass ich die Diskothek fast nie höre. Ich bin hier intellektuell überfordert, was die Sendung aber wieder irgendwie reizvoll macht. «Knack und Nuss» habe ich mir noch nie angehört.
... «Kino im Kopf» oder «52 beste Bücher»? «Kino im Kopf»
... «Bleisch & Bossart» oder «Rec.»? Beides! Ich finde diese neuen Formate wirklich sehr toll.
Zusatzfrage: Kannst Du das Lied zum 25-Jahr-Jubiläum der Musigwälle singen? Nei, do gehds be mer gar nüd z welle.