Wetterphänomene ziehen die Menschen in ihren Bann. Dies war am Event der SRG Nidwalden auf dem Stanserhorn nicht anders. Rund 100 Interessierte liessen sich von SRF-Meteorologe Luzian Schmassmann in die Welt der Satellitenbilder und Wettermodelle einführen. Ein gelungener Abend, untermalt mit kulinarischen Genüssen und musikalischen Klängen.

Wenn die untergehende Sonne ihr Licht auf das Stanserhorn wirft, dann entsteht eine ganz spezielle Abendstimmung. Besonders im Herbst. Doch nicht immer zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite, so wie es die Gäste auf dem Stanser Hausberg am vergangenen Mittwoch geniessen durften. Einer, der sich mit Wetterphänomenen, Hoch- und Tiefdruckgebieten sowie Inversionslagen bestens auskennt, ist Luzian Schmassmann. Der Meteorologe des Schweizer Fernsehens brachte den rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörern im Drehrestaurant die Welt der Atmosphärenwissenschaft ein Stück näher. Auf Einladung der SRG Nidwalden gewährte er auf pointierte Art einen Einblick hinter die Kulissen von SRF Meteo, bei dem er seit 2017 arbeitet. So verfügt er für seine Prognosen über acht Bildschirme mit Webcams, Messwerten, Satellitenbildern und Wettermodellen. «Gerne hätte ich noch mehr Bildschirme», flachste er. Die Auswertung einer Vielzahl von Daten ist aber notwendig, um das Wetter bestmöglich zu interpretieren und daraus eine Vorhersage für einzelne Regionen abzuleiten. Schmassmann relativierte jedoch: «Ein Wettermodell bildet nie die genaue Realität ab, sondern ist nur eine Annäherung davon. Daher verhält es sich mit den Prognosen ähnlich.»

Luzian Schmassmann mag aus meteorologischer Optik am liebsten Gewitter, weniger gerne hat er Hochnebel. Beide Phänomene kommen auch in Nidwalden verbreitet vor. «Der Hochnebel ist die Mimose der Wetterphänomene, weil er sich rasch verzieht, wenn sich die Luftschicht vom Boden her erwärmt», sorgte der Wetterexperte für Lacher im Publikum. Dass in den Alpen im Sommer besonders häufig Gewitter aufziehen, sei kein Zufall. Während sich die Luft im Flachland gleichmässig erwärmt, sind die horizontalen Temperaturunterschiede in besonnten Berghängen besonders ausgeprägt. Dies sorgt dafür, dass die feuchte Luft am Hang besonders rasch aufsteigen kann und aus harmlosen Quellwolken riesige Gewittertürme entstehen. Kommen noch Starkwinde dazu, kann es sehr ungemütlich werden. So wie 1999, als Sturm Lothar wütete und dabei in Nidwalden etwa jeden elften Baum zu Fall brachte, wie Luzian Schmassmann zu erzählen wusste.

Das Wetter hat kein Beginn und kein Ende – es ist stetig im Fluss. Deshalb stehen bei SRF Meteo täglich auch mehrere Mitarbeitende im Einsatz, um die Prognosen laufend zu verfeinern und auf neue Wettereinflüsse zu aktualisieren. Luzian Schmassmann: «Von 3.30 bis etwa 21.30 Uhr ist immer mindestens ein Meteorologe vor Ort, über den ganzen Tag teilen wir uns in fünf Schichten auf.» Und jemand aus dem Team steht jeweils um 19.50 Uhr auf dem Dach von SRF Meteo, um die Prognosen live in die TV-Stuben zu bringen. Natürlich liessen es sich der SRG-Vorstand und Luzian Schmassmann nicht nehmen, auf diesen Zeitpunkt hin eine kurze Pause einzulegen, um für die anwesenden SRG-Mitglieder und weiteren Gäste auf einem grossen Bildschirm die Livesendung zu präsentieren – mit dem Stanserhorn in der Mitte der Wetterkarte.

Abgerundet wurde der interessante Abend mit einem feinen 3-Gang-Menü aus der Stanserhorn-Küche, einer sympathischen Grussbotschaft von Bahndirektor Peter Bircher und musikalischen Klängen des Handorgelduos Dani und Thedy Christen.

Zur SRG Nidwalden
Die SRG Nidwalden ist eine Sektion der SRG Zentralschweiz. Sie unterstützt den Dialog zwischen der SRG und der Öffentlichkeit und setzt sich die regionale Verankerung des medialen Service public in der Region ein. Gegründet 1946, zählt die SRG Nidwalden heute zu den grössten Sektionen in der Zentralschweiz und organisiert für ihre Mitglieder und Interessierte abwechslungsreiche Veranstaltungen rund um Formate des Schweizer Radio und Fernsehen SRF.

Text: Oliver Mattmann, Vorstand SRG Nidwalden. Auf dem Foto zu sehen ist die Einschaltung in die Livesendung von SRF Meteo; rechts oben: Pressebild von SRF von Luzian Schmassmann. Copyright: SRG Nidwalden/SRF.